Freitag, 12. Februar 2010

Mein rumänischer Bodyguard

An der Langdistanz gestern gab es dank dem Massenstart im Wald einige Begegnungen mit Konkurrenten. Viele davon waren hart umkämpft und umso mehr wunderte ich mich über folgende Geschichte: Irgendwann unterwegs war plötzlich ein Rumäne hinter mir. Nichts Besonderes, ist auch kein Wunder wenn die im Heimgelände schneller sind und mich aufholen. Er wäre mir auch nicht aufgefallen, aber sein Zweikampfverhalten fand ich dann doch etwas speziell.
Im mit kleinen Buchen durchsetzten Wald hängte ich des öfteren mit meinen langen Skiern an kleinen Bäumen ein. Als ich da dann am fluchen war, kommt von hinten plötzlich eine Hand und zerrt den Baum auf die Seite, so dass ich wieder frei laufen kann. Ich dachte, freundlich diese Rumänen. Nun gut, weiter, er immer hinter mir, obwohl er läuferisch wahrscheinlich besser war.

In einer Abfahrt stürzte ich, und dachte jetzt zieht er vorbei, aber nein, auch er liess sich fallen. Und beim zweiten Sturz genau dasselbe. Ich wunderte mich immer mehr, aber ja nu, wenn er warten will, soll der das eben, mir ist es recht.
Später, in einer grösseren Gruppe, hängte ich wieder mit den Skispitzen im Tiefschnee an und stürzte. Ich stand auf, der Rumäne überholte mich, scherte aber 10 m weiter vorne wieder aus der Gruppe aus und reihte sich wieder hinter mir ein.
Ich war total perplex, unglaublich!
Ich als Schweizer war da etwas unfreundlicher und hängte ihn auf der Schlussschlaufe noch ab,
aber ich hatte fast ein schlechtes Gewissen.
Nun im Ziel legte ich mir zwei Theorien für das Verhalten des Rumänen fest. Entweder ist er total unfähig auf der Karte und bemerkte, dass ich die Posten immer gut fand und war deshalb auf mich angewiesen. Oder, die Rumänen sind einfach sehr gastfreundlich, zuvorkommend und beschützen die Gäste auch im Wald.
Man wähle nun die Theorie, welche einem besser passt......

Ich favorisiere die Zweite.

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